Interview mit Zoë Pastelle
(Schauspielerin, Prinzessin Amalindis in "Die Hexenprinzessin")
18. November 2020
Zoë Pastelle, geboren 1999 in der Schweiz, ist eine Schauspielerin, Model und Bloggerin. In dem ZDF-Märchenfilm "Die Hexenprinzessin" spielt sie die Prinzessin Amalindis.
Sie spielen ja die Rolle der Prinzessin Amalindis: Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben?
Amalindis ist die pflichtbewusste Prinzessin, die alles auf sich nimmt um ihrem Reich zu dienen. Sie ist zielstrebig, liebevoll und sehr kreativ, ihre Eltern lieben sie dafür.
Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
Ich habe mich intensiv mit der ganzen Background Story ihrer Kindheit, mit ihrem Alltag und ihren Pflichten auseinandergesetzt. Ich konnte mich sehr gut mit ihrer Körperlichkeit anfreunden, da ich Balletttänzerin war. Ich habe mir auch eine Playlist erstellt, durch Musik fühle ich einen Charakter am schnellsten.
Konnten Sie sich bei der Umsetzung der Rolle mit einbringen oder wurde strikt nach Plan des Drehbuchs gedreht?
Der Regisseur Chau hat uns viel Freiheit gegeben, ich habe sein Vertrauen sehr geschätzt.
Wie verlief das Casting zum Film?
Beim ersten Casting habe ich schon mit Charlotte gespielt und wir haben die Harmonie sofort gespürt. Ich war schon da sehr begeistert vom Team.
Kannten Sie das Märchen zuvor?
Nein, ich kannte dieses Märchen noch nicht. Umso schöner war es, meine Rolle unvoreingenommen zu erkunden.
Was war für Sie die größte Herausforderung bei den Dreharbeiten?
Ich habe noch nie so viele Szenen im Studio gedreht, das braucht viel Vorstellungskraft. Dazu waren die langen Tage im kalten Studio auch körperlich anstrengend und es brauchte viel Ausdauer.
Welche Szene war in der Umsetzung am anspruchsvollsten?
Wahrscheinlich diejenige Szene, in der ich mit Seilen an der Decke befestigt war und von der Hexe aus dem Zimmer geschleudert wurde.
Gab es besondere Ereignisse beim Dreh?
Es war mir eine grosse Freude mit so vielen unglaublich talentierten Filmschaffenden am Set zu arbeiten. Wir hatten sehr viel Spass und verstanden uns alle prima. Die Zusammenarbeit vom deutschen Team mit den tschechischen Filmspezialisten war sehr spannend mitzuerleben.
Haben Sie eine Lieblingsszene im Film? Und warum ist es gerade diese?
Meine Lieblingsszene ist die Szene vor der Hochzeit, in der mein Charakter Tanka zum ersten mal sieht. Ich finde das ganze Bild, verbunden mit der Musik extrem stark, es könnte aus einer aufwändigen Hollywood-Produktion stammen.
Welche Aspekte im Märchen „Die Hexenprinzessin“ sind heute noch aktuell?
Es gibt viele Aspekte, die auch in unserer Welt präsent sind wie Kinderwunsch, Ehrlichkeit in der Ehe/Partnerschaft, Zusammenhalt in der Familie und der Respekt der Natur gegenüber.
Was ist die Moral von diesem Märchenfilm?
Auf Jeden Fall sich selber treu zu bleiben. Man kann keinen anderen Weg gehen als den Eigenen und es ist so wichtig unsere Mitmenschen zu respektieren und zu unterstützen in ihrer eigenen Natur. Zottel ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie man in seine eigene Kraft kommen kann, und so auch trotz oder eben gerade durch die eigene Andersartigkeit wertvoll ist. Ein anderer Punkt ist der Zusammenhalt in der Familie und der Glaube an die Liebe und das Gute.
Würden Sie erneut in einem Märchenfilm mitspielen wollen? Wenn ja, welches Märchen wäre es denn und warum?
Ich liebte schon immer Märchenfilme und würde auf jeden Fall wieder in diese Welt eintauchen wollen! Eines meiner Lieblings-Märchen ist drei Nüsse für Aschenbrödel.
Welche Erfahrung von der ganzen Produktion nehmen Sie mit?
Ich konnte viel von der ganzen Produktion mitnehmen, wir sind wie eine Familie zusammengewachsen und hatten eine wunderschöne Zeit. Die Zusammenarbeit mit dem ganzen Team war sehr professionell und auch sehr humorvoll, wir hatten viel Spass!
Oftmals werden ja die Neuverfilmungen sehr kritisiert. Man findet sie oft zu kitschig, zu modern, sie hätten keinen Charme etc. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Dieser Film wurde im Märchenland Tschechien gedreht, die Drehorte haben schon ihren eigenen Charme versprüht. Ich finde dieser strahlt trotz moderner Umsetzung durch.
Wie stehen Sie generell zum Thema „Gewalt im Märchen“?
Märchen waren ein grosser Teil meiner Kindheit und ich finde es wichtig, dass man auch echte Elemente wie Auseinandersetzung authentisch repräsentiert. Jedoch finde ich es essenziell, dass die Liebe immer gewinnt und Gewalt keine Lösung ist, dass ist die wichtigste Botschaft, nicht nur für Kinder.
Wir bedanken uns für das märchenhafte Interview.
Fotos: ZDF/Conny Klein, Die Hexenprinzessin (Instagram), Shkelzen Konxheli, Dusan Martincek |