YouTube Facebook Links Kontakt Impressum Gästebuch Instagram
Gästebuch Filme Aktuelles Märchenallerlei Unterwegs Auszeichnungen Awards Archiv Multimedia Forum Chat

MÄRCHENFILM.INFO
INTERVIEWS

_______________________

FANMAGAZIN
MÄRCHENFILM JOURNAL

_______________________

MÄRCHENFILM LISTE
_______________________

IM WANDEL DER ZEIT
_______________________

BÜCHER
_______________________

UNTERWEGS
_______________________

WUSSTET IHR SCHON, DASS...
_______________________

AUTOGRAMMKARTEN

Interview mit Mathias Rehfeldt
(Organist und Komponist)

20. Februar 2020

Mathias Rehfeldt, ein in München lebender Komponist und Organist, vertonte bereits die Märchenfilme "Der Zauberlehrling" (2017), "Der süße Brei" (2018) und "Die drei Königskinder" (2019).

Sie sind ein leidenschaftlicher Komponist. Wie kam es dazu?

Ich habe zuerst Orgel gespielt. Da habe ich sehr viel in der Messe improvisiert. Das war eine tolle Grundlage! Dann hat mich ein Kollege in Chicago vorgeschlagen um ein Konzert zu spielen, den alten Stummfilm Nosferatu zu begleiten. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich unbedingt weiter machen wollte und so zur Filmmusik gestoßen bin. 

Was macht für Sie den besonderen Reiz und die Faszination am Komponieren aus?

Jedes Projekt hat etwas Neues, ist eine neue Herausforderung.  Es macht unglaublich Spaß sich zu überlegen wie ein Film "klingen" kann, welche Einflüsse die Musik haben kann und wie man der ganzen Handlung noch mehr Magie geben kann.

Wie kann man sich die Arbeit am Komponieren vorstellen? Sieht man zuerst den Film oder haben Sie schon vorher Ideen wie die Musik sein könnte?

Das ist ganz unterschiedlich. Für den "Zauberlehrling" zb. hatte ich schon vor Drehbeginn die meisten Themen geschrieben. Für andere Filme warte ich auf das Bild. Ich habe immer versucht eine Regel zu finden wie man am besten vorgeht. Aber die wird spätestens beim nächsten Projekt wieder umgestoßen.

Wie enstehen Ihre musikalischen Werke? Woher beziehen Sie Ihre Ideen und Inspirationen dazu?

Oft lasse ich mich von Klängen inspirieren. Beispielsweise von mittelalterlichen Schlaginstrumenten wie im "Süßen Brei". Die Musik ansich entsteht aber meistens spontan. Ich improvisiere am Klavier zum Bild und so entsteht dann eine Grundlage auf die ich aufbauen kann.

Wie viel Arbeit und Zeitaufwand steckt hinter so einem Werk?

Auch das ist verschieden. Die Märchen gehören aber zu den aufwändigsten Projekten. Ich nehme dafür immer sehr viele Instrumente auf. Das vervielfacht die Vorbereitung. Die pure Arbeitszeit ist aber immer mindestens 2 Monate.

Was macht aus Ihrer Sicht einen guten Komponisten aus?

Wenn man es schafft die Menschen mit der Musik zu berühren ohne die Aufmerksamkeit vom Film wegzunehmen. 

Sie haben ja nun bereits drei Märchenfilme („Der Zauberlehrling“, „Der süße Brei“, „Die drei Königskinder“) mit Ihrer tollen Musik vertont. Welcher dieser drei Filme war für Sie am interessantesten und warum?

Das ist ganz schwer zu beantworten. Ich liebe jeden dieser Filme. Jeder hat etwas ganz Eigenes und Besonderes. Man wird auch merken dass die Musik jedes mal einen anderen Klang und Charakter hat. Ich könnte es nicht sagen welchen ich davon bevorzuge. Für mich sind die drei ein zusammengehöriges Ensemble. 

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem ZDF und der ARD?

Alle drei FIlme habe ich ja mit Frank Stoye gemacht. Da wir eine wirklich schöne und inspirierte Zusammenarbeit hatten hat sich das dann wohl wiederholt :) 

Beschreiben Sie uns mal Ihre Emotionen und Gedanken, die Sie hatten, als Sie zum ersten Mal Ihre Musik in einem Film gehört haben.

Mich macht das nervös. Ich schaue mir die Filme im TV nie an, ich bin dann noch zu sehr im Arbeitsprozess als das ich es genießen könnte. Mit ein paar Jahren Abstand wird das aber besser und ich freue mich wenn ich durch Zufall etwas von mir beim Zappen entdecke. Ich bekam aber zu den letzten Filmen immer sehr liebe und nette Zuschauerzuschriften. Das hat mich natürlich unglaublich gefreut. 

Gibt es spezifische Unterschiede beim Komponieren eines Märchenfilms im Vergleich zu anderen Film-Genres?

Ja, die Märchen lassen viel mehr Magie in der Musik zu. Der Stoff ist schon so weit von der Realität entfernt, dass es Raum für Fantasie und Träumerei lässt. Das ist natürlich in einem Krimi ganz anders.

Gibt es ein Märchen, welches Sie sehr gern einmal vertonen möchten?

Es gibt ein unglaublich tolles Kinderbuch, das seit Jahrzehnten vergriffen ist. Eine Art Weltraummärchen. Das habe ich als Kind geliebt. "Kirri, Pirri". 

Wir bedanken uns sehr herzlich für das märchenhafte Interview.

Fotos: Mathias Rehfeldt (Instagram, Facebook)

- zurück -

.