Interview mit Luke Matt Röntgen ("Rapunzel und die Rückkehr der Falken")
20. Dezember 2023
Luke Matt Röntgen, geboren am 12.07.2003, ist ein Schauspieler. 2012 begann er Schauspielunterricht zu nehmen und besucht regelmäßig die Schauspielschule von Patrick Dreikauss in Hamburg.
2014 hatte er seinen ersten Fernsehauftrittt in der Serie "Großstadtrevier". Seit dem folgten viele weitere Rollen in Fernsehfilmen und -serien wie "Tod eines Mädchens", "Mein Sohn, der Klugscheißer", "Die Pfefferkörner", "Weihnachten im Schnee", "Der Lehrer" oder "Der Bergdoktor".
In der aktuellen ZDF-Märchenperle „Rapunzel und die Rückkehr der Falken“ spielte er die Rolle des Prinzen Sigismund.
maerchenfilm.info sprach mit Luke Matt Röntgen über seine Rolle und den Dreharbeiten zum Märchenfilm.
Sie spielen die Rolle des Prinzen Sigismund: Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben?
Sigismund ist ein sehr ehrlicher Mensch und alles andere als ein Draufgänger! Aber kopfüber verliebt, würde er alles für seine Rapunzel tun. Ebenso für seinen besten Freund Pip. Er ist ein sehr verlässlicher und liebenswerter junger Mann.
Was reizte Sie an der Rolle Sigismund, um diese zu spielen?
Als kleiner Junge habe ich immer die Weihnachtsmärchen geschaut und war total fasziniert von dem großen Zauber den sie alle immer in sich trugen. Die Kulissen, die Kostüme, die Frisuren und natürlich die so herzerwärmenden Geschichten haben mich in diese meist vergangenen Zeiten versetzt. Als ich dann die Anfrage für dieses schöne Projekt bekam, war für mich klar, dass ich beim Casting alles dafür geben werde, um Prinz Sigismund zu werden!
Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
Es gab so einige Dinge auf die man sich vorbereiten musste, wie zum Beispiel die Sprache. Auch wenn es ein wenig moderner ist, musste man doch überlegen, wie man zur Zeit in der das Märchen spielt, redete. Es gab kein „Okay“ oder die typischen englischen Worte wie man sie heute benutzt. Außerdem habe ich Reitunterricht genommen, um so gut es geht am Set mit den Pferden und den Reit-Szenen umgehen zu können!
Konnten Sie sich bei der Umsetzung der Rolle miteinbringen oder wurde strikt nach Plan des Drehbuchs gedreht?
Wir hatten oft Situationen, in denen wir zusammen saßen, ob am Set, am Mittagstisch, oder bei der Drehbuchplanung , wo ich des Öfteren meine eigenen Ideen mit einbringen konnte. Unser Regisseur Christoph war glücklicherweise sehr offen für die Ideen von uns! Es hat riesen Spaß gemacht mit ihm zu arbeiten!
Wie verlief das Casting zum Film?
Mein Casting hat im Frühjahr 2023 mit einem sogenannten „Live Casting“ in Berlin begonnen. Dabei konnte ich die Regie und die Regie mich schon sehr gut kennenlernen. Es gab auch eine Anspielpartnerin, die für die Rolle der Rapunzel gecastet wurde. Nach einem weiteren Konstellationscasting mit Pip musste ich dann noch etwas warten bis mir dann nach zirka einem Monat mitgeteilt wurde, dass man sich für mich entschieden hat.
Wie nah hält sich diese Verfilmung an die literarische Vorlage?
Ich glaube die Grundgeschichte, dass der Prinz und Rapunzel unsterblich ineinander verliebt sind, ist immer noch die gleiche. Allerdings ist die Magierin mal die Gute und die Königin die Böse… aber in meinen Augen ist die Aussage des Märchens wie in dem Original. Das Thema mit den Falken, den Eigenschaften der Charaktere und und und, musste natürlich geändert werden, damit es ein neues und spannendes Märchen wurde.
Mussten Sie für die Rolle eine Perücke/Haarteil tragen?
Verrückterweise hatte ich zirka ein halbes Jahr vor dem Dreh, die Idee, mir einmal die Haare richtig lang wachsen zu lassen, sodass sie dann bei Drehstart so lang waren, dass es perfekt gepasst hat! Die Perücke ist mir deshalb erspart geblieben, allerdings hatte die Maske jeden Morgen ne Menge mit zu tun! Um die Locken in mein Haar zu bekommen, wurden mir täglich Lockenwickler in die Haare gedreht!! Es sind also alles meine echten Haare!
Unter uns, hatte ich nach der letzten Klappe dann auch genug vom Lockenkopf und hab sie ratzekurz abschneiden lassen ;-)
Was war für Sie die größte Herausforderung bei den Dreharbeiten und welche Szene war in der Umsetzung am anspruchsvollsten?
Für mich war von der Umsetzung am Anspruchsvollsten und gleichzeitig am Herausforderndsten die Szenen am Turm. Hier musste ich so viel klettern, und herunterfallen, und natürlich ständig nach oben schreien ;). Wir hatten aber auch ein riesiges Stunt-Team am Set, welches mir geholfen hat beim Klettern. Ein ziemlich großer Aufwand also. Wichtig bei aller Action ist es allerdings, dass man nie vergisst, in der Rolle zu bleiben, auch wenn man mal ein paar mehr Meter über dem Boden an Seilen hängt.
Gab es besondere Ereignisse oder lustige Momente beim Dreh?
Natürlich gab es lustige Momente während des Drehs! Verantwortlich für die allermeisten war unser Pip/Tom. Er kam oft spontan mit neuen Ideen um die Ecke, die für viele lustige Momente im Märchen gesorgt haben. Ein ganz besonderer Moment aber war, als Rapunzel mir das Wasser über den Kopf kippen sollte. Wir konnten diesen Take nur einmal machen, da das Kostüm danach durchnässt war! Für mich war es sehr nass, aber für alle anderen am Set hat dieser Moment für einen lauten Lacher gesorgt.
Haben Sie eine Lieblingsszene im Film? Und warum ist es gerade diese?
Meine Lieblingsszenen fanden am und im Turm von Rapunzel statt. Wir hatten dort unglaublich schöne Momente und für mich tolle Szenen, wie z.B. die Kletterszenen oder die „ehrliche Rede“ von Pip, oder den großen „Showdown“ mit beinahe allen unseren Darstellern! Der Turm alleine als Gebäude gab einem
schon so ein märchenhaftes Gefühl, dass diese Momente dort nur toll werden konnten.
Welche Aspekte im Film „Rapunzel und die Rückkehr der Falken“ sind heute noch aktuell?
Ja, ich glaube Parallelen zu heute gibt es vor allem im übertragenen Sinne!
Vorurteile gegen Minderheiten, so wie die Königin sie gegenüber der Zauberin und Rapunzel hat, sind heute allgegenwärtig, sowie auch Machtbesessenheit und Gier. Aber auch das Zwischenmenschliche, wie das „Loslassen“ der Kinder von ihren Müttern/Eltern war damals wie heute ein Thema.
Welche Botschaft richtet der Film an seine Zuschauer? Wie konnte Ihre Rolle dazu beitragen?
Meiner Meinung nach soll unser Märchen die Zuschauer dazu animieren sich Veränderungen zu stellen und zu akzeptieren! Alte Gewohnheiten zu überdenken und gegebenenfalls loszulassen und sich einfach mal auf neue Dinge einzulassen. Meine Rolle trägt in jedem Fall dazu bei, zu zeigen, dass am Ende natürlich immer die Liebe siegt ;)
Welche Bedeutung haben Märchen für Sie?
Als ich klein war, habe ich jeden Samstagmorgen die Wiederholungen von den alten und neuen Märchen gesehen. Für mich haben fast alle Märchen etwas sehr spannendes und gleichzeitig eine einmalige, bestimmte, ruhige und total liebevolle Ausstrahlung, die einen in ihren Bann zieht! Wenn man dann Weihnachten als Kind noch gespannt auf die Bescherung wartet, dann wächst noch ein Stückchen mehr, mit dem Anschauen eines Märchens, der Zauber, den Weihnachten immer für mich mit sich bringt! Deswegen sind Märchen für mich auch etwas ziemlich Besonderes und Nostalgisches!!
Würden Sie erneut in einem Märchenfilm mitspielen wollen? Wenn ja, welches Märchen wäre es denn und warum?
Warum nicht? Mir hat dieser Dreh unvorstellbar viel Spaß gemacht. Jedes Märchen hat eine interessante und spannende Geschichte, und fast immer ein positives Ende! Geschichten mit positivem Ende brauchen wir doch, gerade in der heutigen Zeit!
Welches Märchen? Da muss ich überlegen... vielleicht Aschenputtel oder Schneewittchen… aber eigentlich könnte ich mich da gar nicht festlegen. Es gibt so viele schöne Märchen, da fällt es einem schwer, sich das Beste auszusuchen.
Welche Erfahrung von der ganzen Produktion nehmen Sie mit?
Die Produktion war eine sehr sehr aufwendige Produktion. Allein in Prag zu drehen, wo schon so viele unfassbar tolle Filme und Serien entstanden sind, fand ich unglaublich klasse! Wir hatten zudem wahnsinnig viele Leute am Set, mehr als ich es von anderen Drehs her kenne und es fühlte sich persönlich für mich in meiner Karriere, wie ein weiterer Schritt nach vorne an. Dazu kamen die wirklich wunderbaren Kollegen, mit denen ich eine so tolle Zeit hatte und wodurch es rückblickend nicht schwer war, mir ein so positives Gefühl von meinem ersten Märchendreh zu verleihen!
Wir bedanken uns sehr herzlich für das märchenhafte Interview.
TV Termine:
"Rapunzel und die Rückkehr der Falken"
24.12.2023, 16:30 Uhr, ZDF
26.12.2023, 10:40 Uhr, ZDF
Ab 15.12.2023 in der ZDF Mediathek
Trailer: - hier klicken -
Fotos:ZDF/Dusan Martincek, Provobis, Christoph Heimer, Luke Matt Röntgen (Instagram) |