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Interview mit Jonathan Elias Weiske
("Dornröschen und der Fluch der siebten Fee")

22. Dezember 2024

Jonathan Elias Weiske wurde 1986 in Berlin geboren und ist Schauspieler und Synchronsprecher. Die Zuschauer konnten ihn 2002 das erste Mal in „Herzschlag – Das Ärzteteam Nord“ auf dem Bildschirm bewundern.
Seither spielt er in vielen verschiedenen Filmen und Serien wie „Falkenberg – Mord im Internat?“ (2019), „Blutige Anfänger“ (2021), „Die Bergretter“(2024) oder auch in „Hameln – Die Rückkehr des Rattenfängers“ (ab 30.12.2024, ZDFneo).

In der aktuellen ZDF-Märchenperle „Dornröschen und der Fluch der siebten Fee“ spielt er die Rolle des Herzog Torin. Wir sprachen mit Jonathan Elias Weiske über seine Rolle und die Dreharbeiten zum Märchenfilm.

Sie spielen die Rolle des Herzog Torin: Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben?
Prinz, oder auch Herzog Torin ist ein waschechter Herrscher und Mann der alten Schule. In seiner Wahrheit gehört die Welt den Starken, denn nur wer kämpft kann auch gewinnen. So hat er es von seinem Vater gelernt und so will er es auch weiterführen. Nur genau dieser Druck, dem Vermächtnis seines, viel zu früh verstorbenen, Vaters gerecht zu werden, legt, in den entscheidenden Momenten, die wahren Gefühle, die eigentliche Sensibilität und die verborgenen Ängste Torins, offen. Umso mehr ärgert Ihn die unbeholfene, unbedachte und freiköpfi ge Art seines kleinen Bruders, welcher sich seinem Leiten versucht zu entziehen und dabei nicht all zu selten in Bredouillen gerät. Gefangen zwischen Verzweiflung, Verlustangst und Liebe zu seinem Bruder, versucht Torin immer alles richtig zu machen, aber macht genau dadurch aber meistens alles falsch.

Was reizte Sie an der Rolle Torin, um diese zu spielen?
Jeder der mich kennt, weiß das ich ein absoluter Mittelalter-Nerd bin. Wenn ich nicht gerade drehe, findet man mich sehr wahrscheinlich auf irgendeinem Schlachtfeld, bewaffnet mit Schild und Schwert, voller Inbrunst kämpfend, in den diversen Welten des LARP‘s. Dementsprechend waren alleine das Setting und das Rollenprofil Reiz genug um die Rolle des Torin zu spielen. Die Verbindung meiner beiden Leidenschaften, Schauspiel & Mittelalter, ein wahr gewordener Traum! Das Torin zusätzlich auch noch super spannend zu spielende Charakterzüge und Beziehungen vorweist, waren dann natürlich noch die Sahnehäubchen auf der Torte.

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
Inhaltlich habe ich mich mit der Schauspielcoachin Fanny Stavjanik auf das Skript und die Rolle vorbereitet. Auch für das Projekt „Hameln – Die Rückker des Rattenfängers“, ebenfalls eine Sagen basierte Produktion, welche diesen Winter ausgestrahlt wird, haben wir schon freudig zusammengearbeitet. Für „Hameln“ habe ich außerdem, in den Monaten vor den Dreharbeiten zu Dornröschen, knapp 18 Kilo an Muskulatur abgebaut, weswegen ich für Torin, in physischer Vorbereitung, wieder deutlich kräftiger, kriegerischer werden musste und durch viel Training schlussendlich wieder knapp 10 Kilo aufgebaut habe. Da ich, auf Grund meiner LARP Leidenschaft, einen ganzen Keller voller Schwerter, Äxte und Rüstungen vorzuweisen habe und schon vorher einige Kampfkunsterfahrung hatte, fiel mir die kämpferische Vorbereitung nicht schwer. Ebenfalls zugute kam mir, dass ich schon seit Jahren regelmäßig reite und somit teilweise selbst auf „Čento“, Torins Pferd, reiten durfte.

Konnten Sie sich bei der Umsetzung der Rolle miteinbringen oder wurde strikt nach Plan des Drehbuchs gedreht?
Die Grundstruktur der Rolle steht natürlich, aber Ideen, Feinheiten und Anpassungen kann man immer kommunizieren. Mit Chau hatten wir einen unfassbar starken Regisseur, der zwar alles ganz klar strukturiert im Überblick hatte, aber dennoch immer offen und anregend für neue Impulse war.

Wie verlief das Casting zum Märchenfilm?
In diesem Fall lief es für mich etwas anders als sonst, da ich Chau tatsächlich schon 2019, beim Casting für „Die Hexenprinzessin", ebenfalls für den Prinzen, kennengelernt habe. Damals hat es ganz knapp leider nicht geklappt, aber Chau verabschiedete sich mit denWorten: “Wir sehen uns bald wieder!“. 5 Jahre später, Anfang diesen Jahres, meldete er sich dann tatsächlich wieder und ich durfte die Rolle des Torin übernehmen. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar und wie sagt man so schön, besser spät als nie!


Wie nah hält sich diese Verfilmung an die literarische Vorlage?
Gewisse essentielle Inhalte, wie die mächtigen Feen, die spitzen Spindeln, das verfluchte Schloss, die schützende Dornenhecke, der kämpfende Prinz und die schlafende Prinzessin, dürfen natürlich nicht fehlen. Drumherum darf man sich aber auch auf so einiges neues, spannendes und vor allem actionreiches freuen!

Was war für Sie die größte Herausforderung bei den Dreharbeiten?
Da ich parallel noch für „Die Bergetter“ gedreht habe, war definitiv das dauernde Pendeln zwischen Tschechien und Österreich die größte Herausforderung. Am Set selbst war wohl meine schweißtreibende Auseinandersetzung mit Heckbert, der störrischen Dornenhecke, die größte Herausforderung. Der Drehtag war unfassbar anstrengend und ich war dazu noch leider richtig krank.

Welche Szene war in der Umsetzung am anspruchsvollsten?
Ohne zu viel zu sagen, gibt es eine lange Kampfsequenz zwischen fast allen involvierten Parteien, welche wir Nachts, in verschiedenen Etappen drehen mussten. Das war bei weitem die anspruchsvollste Szene zu drehen.

Gab es besondere Ereignisse oder lustige Momente beim Dreh?
Da wir uns im Cast wirklich alle super verstanden haben, hatten wir generell am Set einfach eine unfassbar tolle und spaßige Zeit! Wenn ich aber einen Moment für mich herausstellen müsste, dann wäre es mein, eigentlich vergeblicher, Versuch, die während des Kampfes im Stein steckende Axt herauszuziehen, was aber wider erwartend viel zu leicht und fast beim ersten Versuch gelang, so dass ich sie im Take einfach schnell und heimlich wieder reinsteckte und danach weiter so tat, als wenn ich sie noch ganz dringlich hinausziehen müsste haha.

Haben Sie eine Lieblingsszene im Film? Und warum ist es gerade diese?
Meine Lieblingsszene ist der finale Kampf zwischen Torin und Solonia. Nicht nur das die Dreharbeiten mit Florence immens viel Spaß gemacht haben, auch wir kennen uns vom Projekt „Hameln“, nein, ich glaube der Kampf wird auch einfach super episch!

Welche Aspekte im Film „Dornröschen und der Fluch der siebten Fee“ sind heute noch aktuell?
Jede einzelne Rolle, von den jungen Helden, bis hin zu den autoritären Erwachsenen, befindet sich auf Suche ihrer selbst. Wer bin ich? Wer will ich sein? Kann es so weitergehen? Also genau jene Fragen, mit welchen sich auch unsere Gesellschaft täglich auseinandersetzen muss. Halten wir an Altem fest, weil wir es schon immer so getan haben? Brauch es mehr Offenheit und Toleranz? Die Antwort lautet: JA!

Welche Botschaft richtet der Film an seine Zuschauer? Wie konnte Ihre Rolle dazu beitragen?
Wie in Frage 11. schon angedeutet, geht es vor allem um die Botschaft der Offenheit und Toleranz. Alte Wege sind nicht zwingend die richtigen Wege, nur weil man sie schon immer belaufen ist. Anders sein, kann etwas gutes sein. Gemeinsam, unterschiedlich, bunt ist die Welt ein stärkerer und schönerer Ort, im Märchen und in der Realität!

Welche Bedeutung haben Märchen für Sie?
Ich bin mit Märchen, Sagen und Mythen aufgewachsen. Sie haben mein Leben und meine Phantasie unaufhaltsam geprägt. Ich meine sonst wäre ich wohl kaum als Freizeit-Ritter im 21. Jahrhundert unterwegs haha.

Würden Sie erneut in einem Märchenfilm mitspielen wollen? Wenn ja, welches Märchen wäre es denn und warum?
So was von! Eigentlich ganz egal welches. Aber wenn ich mir eins aussuchen dürfte, dann wäre es wahrscheinlich „Die zwei Brüder“, der Gebrüder Grimm, denn der Kampf mit einem Drachen, der fehlt noch auf meiner Bucketlist.

Welche Erfahrung von der ganzen Produktion nehmen Sie mit?
Ein Märchen zu drehen ist genau so toll, wenn nicht sogar noch toller, als ich es mir hätte vorstellen können!

Wir bedanken uns sehr herzlich für das märchenhafte Interview.

TV Termin:
"Dornröschen und der Fluch der siebten Fee"
24.12.2024, ZDF, 15:00 Uhr

Ab 06.12.2024 in der ZDF Mediathek

Fotos: ZDF/Tim Roenbohm, Jonathan Elias Weiske (Instagram)

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