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Interview mit Johann von Bülow ("Die Gänseprinzessin")
13. Dezember 2022

Viele Zuschauer kennen den Schauspieler Johann von Bülow noch als Vater aus der ARD-Produktion "Hänsel und Gretel" (2012). Nun hat er erneut eine Rolle in dem ARD-Märchenfilm "Die Gänseprinzessin" übernommen.

maerchenfilm.info sprach mit Johann von Bülow über seine Rolle als König und den Märchenfilm.

Sie spielen die Rolle des König Klaus im Märchenfilm „Die Gänseprinzessin“: Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben?
König Klaus trägt schwer an seiner Verantwortung als Regent. Eigentlich war er sein Leben lang König wider Willen. Seitdem sein Sohn Nepomuk aber vom Hof verschwunden ist, ist er endgültig in eine tiefe Depression verfallen und hat allen Leuten in seinem Reich das Lachen verboten. 
Seine Tochter Polly muss schließlich, nach einem Streit mit ihrem Vater, auch noch vom Schloss abhauen und ihre Eltern ganz allein zurück lassen, um ihm zu zeigen, wie er sich aus den Gefängnis seines Grolls befreien kann. Deshalb ist er überglücklich als beide Kinder eines Tages überraschend zurückkehren und überträgt ihr aus Dankbarkeit die Krone als künftige Königin des Reichs. 

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
Ich habe mich ein bisschen mit dem Thema Depression auseinandergesetzt und ansonsten das Drehbuch genau gelesen.

Konnten Sie sich bei der Umsetzung der Rolle miteinbringen oder wurde strikt nach Plan des Drehbuchs gedreht?
Wir haben vorab zusammen geprobt und uns in Berlin mehrfach getroffen, um alle offenen Fragen mit dem Regisseur zu klären. Dadurch konnten wir am set dann auf das vertrauen, was wir uns vorher erarbeitet hatten.

Wie verlief das Casting zum Film?
Ich musste in diesem Fall kein Casting machen.

Das Märchen „Die Gänseprinzessin“ basiert ja auf dem Grimm-Märchen „Die Gänsehirtin am Brunnen“. Kannten Sie das Märchen zuvor?
Nein, ich kannte das Märchen nicht.

Was war für Sie die größte Herausforderung bei den Dreharbeiten?
Die historischen Kostüme so zu tragen, dass sie ganz selbstverständlich wirken. Gar nicht so einfach bei Plunderhosen und den schweren Stoffen, aus denen die Sachen gemacht waren. Ich hatte einen Morgenmantel, der das zentrale Kostüm von König Klaus ist, weil er sich so hängen lässt und kaum das Bett oder seine Privatgemächer verlassen mag. Der war aus einem dicken Material, aus dem sonst Teppichböden gemacht werden.

Welche Szene war in der Umsetzung am anspruchsvollsten?
Der Tanz der Tochter Polly am Schluß bei der Feier ihrer Heimkehr. Sie tanzt ausgelassen mit ihrem neuen Freund zwischen dem Geschirr und all den Gläsern herum.

Gab es besondere Ereignisse beim Dreh?
Nein.

Welche Aspekte im Märchen „Die Gänseprinzessin“ sind heute noch aktuell?
Die Bevölkerung des Königreiches wird dazu gezwungen, sich dem Trauerdiktat des Königs zu unterwerfen. Den Kindern wird das Lachen verboten, das Fröhlichsein. Auch heute sollten wir bei vielen Entscheidungen öfter darüber nachdenken, welche Auswirkungen sich für die Kleinsten der Gesellschaft daraus ergeben.

Was ist die Moral von diesem Märchenfilm?
Eltern sollten mehr auf ihre Kinder hören. Frei nach Grönemeyer: „die Welt gehört in Kinderhände - dem Trübsinn ein Ende“.

An welches Publikum richtet sich der Film?
An die ganze Familie.

Sie spielten bereits 2012 den Vater in „Hänsel und Gretel“. Würden Sie erneut in einem Märchenfilm mitspielen wollen? Wenn ja, welches Märchen wäre es denn und warum?
Ich glaube, jetzt sind erst mal andere Kollegen dran.

Oftmals werden ja die Neuverfilmungen sehr kritisiert. Man findet sie oft zu kitschig, zu modern, sie hätten keinen Charme etc. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Ich finde viele der modernen Verfilmungen sehr gelungen.

Wie stehen Sie generell zum Thema „Gewalt im Märchen“?
Die Erfahrung von Gewalt ist nunmal ein Kernelement der Gattung Märchen und Kinder bekommen hier eine Möglichkeit, wichtige Lebenssituationen in für sie leicht verstehbare Symbole und Bilder übersetzt zu bekommen. Ängste werden überwunden, Gefahren überstanden und schwierige Aufgaben gelöst. Dies gibt vielen Kindern Vertrauen ins Leben, nicht zuletzt deshalb, weil Märchen immer gut ausgehen.

Wir bedanken uns sehr herzlich für das märchenhafte Interview.

TV Termin:
"Die Gänseprinzessin"
26.12.2022, Das Erste, 14:40 Uhr


Fotos: DasErste/SWR, Alina Hartwig

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