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Zitterinchen (D 2022)

Im 18. Jahrhundert leben die Schwestern Alma, 20, und Christine, 18, in ihrem kleinen Häuschen am Rande eines Dorfes und versorgen sich selbst. Während die schöne Christine selbstbewusst und wild durchs Leben springt, nie Schuhe trägt und vor nichts Angst hat, ist ihre Schwester Alma bedächtiger, schüchtern geradezu und lange nicht so selbstbewusst. Sie ist von etwas kräftigerer Statur und frönt ihrem großen Hobby, dem Malen. Hier hat sie ein außerordentliches Talent, das sie selber bescheiden klein macht, während ihr die Schwester eine große Zukunft voraussagt.
Und so wird Alma nach einigem Zögern am Hofe von Prinz Philip, 25, als Malerin für seinen botanischen Almanach eingestellt. Philip lebt nur für seine Pflanzen, für die Wissenschaft, ist bescheiden und ein wenig versponnen. Auf jeden Fall kriegen ihn heiratswillige Adelsdamen nicht zu fassen. Dafür versteht er sich blind mit Alma, ohne zu merken, dass sie genau die Richtige für ihn wäre. Stattdessen verfällt er Christine, nachdem er ein Bild von ihr bei Alma gesehen hat. Es entspinnt sich ein Liebesreigen, in dem die böse Baronin mit ihrer Tochter Irm eine entscheidende Rolle spielt, Christine beinahe zu Tode kommt und eine Nymphe und das Hündchen Zitterinchen ordentlich mitmischen. Am Ende wird alles gut und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

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Filminformationen
Regie: Luise Brinkmann
Drehbuch: Thomas Brinx, Anja Kömmerling
Kamera:
Fee Scherer
Schnitt:
 Carola Kittel
Colorist:
Sebastian Göhs
Musik:
 David Scheler
Ton:
 Martin Witte
Oberbeleuchter:
 Benjamin Hirlinger
Kostüm:
 Saskia Richter
Maske: Jana Lindner, Stefanie Mellin
Szenenbild:
 Jenny Roesler
Casting:
 Annekathrin Heubner
Produktion:
Kinderfilm GmbH
Produktionsleitung: Marcel Ahrens
Produzentin: Ingelore König
Redaktion:
Anke Lindemann (MDR), Sabine Scheuring (MDR), Patricia Vasapollo (HR), Michaela Herold (Radio Bremen)
Auftragssender:
ARD, MDR, HR, Radio Bremen

Drehorte:
Belvedere in Weimar, Botanische Garten Jena,
Dornburger Schlösser, Schloss Crossen, Speicher Kromsdorf

Drehbeginn: 27.04.2021
Drehende: 18.05.2021

Erstausstrahlung: 25.12.2022 (ARD)


DVD-VÖ:
16.12.2022

Spieldauer:
60 Minuten

Autor:
Ludwig Bechstein
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Festivals
31.05.2022, 03.06.2022
30. Deutschen Kinder Medien Festival Goldener Spatz
Premiere

20.09.2023
5. Thüringer Schlösserkindertag
Dornburg
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Darsteller
Alma: Annika Krüger
Christine:
Flora Li Thiemann
Prinzen Philip:
Aram Arami
Cäcilie Baronin von Talheim:
Justine Hauer
Irm von Talheim:
Julia Windischbauer
Nymphe:
Mai Duong Kieu
Kutscher / Pfarrer / Kerkermeister: Heiko Pinkowski
Paul Peter Rabe: André Lewski
Johannes van Goth: Jona Hansen
Leonardo da Vonco: Roland Florstedt
Dienstmädchen Magda: Lale Andrä
Diener des Prinzen: Christian Hill
Fotos: MDR/HR/RB/Kinderfilm GmbH/Anke Neugebauer
Um eine größere Darstellung der Fotos zu erzielen,
bitte einfach auf die kleinen Fotos links klicken.
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 Erschienen auf DVD
Einzel-DVD
 
 Plakate
 "MDR Thüringen Journal" ( 17.05.2021)
 "MDR um 11 " (13.12.2022)
 "MDR Sachsenspiegel " (18.12.2022)
 "STUDIO 3" ( 16.12.2022)
 Interview mit Annika Krüger
 
 

Autor Marcel Zischg

Marcel Zischg, geboren 1988 in Meran, aufgewachsen in Naturns im Vinschgau.
Nach dem Schulabschluss an der Handelsoberschule „Franz Kafka“ in Meran folgt das Studium der Germanistik in Innsbruck.
Unter dem Titel „Sehnsucht“ erschien im Jahr 2010 Zischgs Erzählung „Das Haus“ in der Studentenzeitschrift „Der Kaktus“ der Universität Innsbruck.
Im August 2012 schloss Zischg sein Bachelorstudium in Germanistik ab. Seit Oktober 2012 studiert er wieder Germanistik, diesmal als Masterstudium. Mitte 2013 wird Zischgs erster Erzählband „Familie am Bach“ im Provinz-Verlag in Südtirol erscheinen.

Das Märchen „Zitterinchen“ stammt von Ludwig Bechstein. Die ARD hat das Märchen sehr originalgetreu verfilmt, jedoch wurde ein zentrales Motiv abgeändert: So heiratet am Ende der Prinz Alma, die im Originalmärchen der Kutscher Abraham ist, der Bruder von Christine. Die schöne Christine wird am Ende in Bechsteins Version die Braut des Prinzen, gerät aber im Film etwas in den Hintergrund.

Mit hellen freundlichen Farben und wunderschönen Drehorten in Thüringen kann das erstmals verfilmte Märchen seine Zuschauer beeindrucken. Der Prinz ist in exotische Pflanzen und Malereien verliebt, weswegen sich seine Zuneigung zur schüchternen Malerin Alma (Annika Krüger) entwickelt, deren Auftrag es ist, die Pflanzen seines Gartens abzubilden. Die Schauspieler und Schauspielerinnen des Films schaffen es, die Zuschauer in den Bann zu ziehen.

Ein Motiv, das auch in den Märchen der Grimms vorkommt, ist die „Wiederauferstehung“ der wahren Braut, die von einer falschen Braut ersetzt wird: Dieses Motiv ist etwa in „Brüderchen und Schwesterchen“ präsent, wenn das Schwesterchen verbrennt und hinterher als Geist dem König erscheint, der sie erkennen muss, um sie zu erlösen. In „Die weiße und die schwarze Braut“ wird die wahre Braut von Stiefmutter und Stiefschwester aus der Kutsche und in den Fluss geworfen und verwandelt sich daraufhin in eine Ente, die dem König erscheint. In „Zitterinchen“ ist es die böse Baronin (Justine Hauer), die mit ihrer Tochter Christine in den Fluss wirft, in dem sie ertrinkt. Auch Christine muss der König als Geist erkennen, ansonsten verbleibt sie für immer eine Nymphe, die von keinem Lebenden wahrgenommen werden kann. Dieses zentrale Motiv wurde vom Film sehr überzeugend und dramatisch umgesetzt.

Ein interessanter Bezug wird auch zu Jan Vermeers Gemälde „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ gebildet. Hierbei porträtiert Alma die Dienerin der Baronin, welche wie eben dieses Mädchen aus Jan Vermeers Gemälde aussieht.

Und nicht zuletzt ist es Zitterinchen, das Hündchen von Christine und Alma, welches mit vollem Einsatz dazu beiträgt, dass am Ende alles gut wird.

„Zitterinchen“ ist ein liebevoller und spannender Film – allein die Vorlage Bechsteins besitzt zahlreiche interessante Motive.


26.12.2022

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