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Sechse kommen durch die ganze Welt (D 2014)

Das Märchen erzählt von sechs Außenseitern, die zu einem unschlagbaren Team zusammenwachsen, von Freundschaft, Mut und von der Kraft der Liebe.
Es ist die Geschichte der Prinzessin Ella und des Hofmusikers Jasper. Zwei, die sich lieben und die ganze Welt gemeinsam entdecken möchten. Aber Ellas Vater, König Wilbur, ein exzentrischer Herrscher und leidenschaftlicher Spieler, ist mit der Wahl seiner Tochter nicht einverstanden.

Als Jasper trotzdem den Mut aufbringt, um Ellas Hand anzuhalten, verschwindet er plötzlich auf geheimnisvolle Weise. Der König beteuert seiner Tochter, nichts mit Jaspers Verschwinden zu tun zu haben. Ella ist misstrauisch, sie ahnt aber nicht, dass Jasper mit „Hexe“ Flora und Lukas, „dem Starken“ im königlichen Verlies festgehalten wird. Zusammen gelingt ihnen die Flucht. Sie treffen auf Lisa, „die Eisige“, Markus „den Schnellläufer“, und Benjamin, „den Scharfschützen“. Schnell werden die Sechse zu einer verschworenen Gemeinschaft. Sie wollen sich gegen den despotischen König Wilbur zur Wehr setzen und schmieden einen Plan.

Verkleidet verschafft sich Jasper Zutritt zum Schloss. Mit einer List fordert er den König zu einer Wette heraus: Wer den schnellsten Läufer hat, gewinnt. Der Einsatz ist riskant. Gewinnt Jasper, darf er Ella heiraten. Wenn nicht, muss er sein Leben und das Leben seines Läufers dem König schenken. Die Freunde stehen vor einer großen Herausforderung.

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Filminformationen
Regie: Uwe Janson
Drehbuch: David Ungureit
Kamera:
Marcus Stotz
Ton:
Andreas Otto
Schnitt:
Melania Singer
Musik:
Michael Klaukien, Andreas Lonardoni
Kostüme:
Petra Neumeister
Maske:
Annett Schulze, Antje Langner,
Juliane Hübner
Szenenbild:
Oliver Munck
Produktion:
Askania Media Filmproduktion
Produktionsleiter: Heidi Schuller,
Dietrich Klung (RBB)
Produzent: Martin Hofmann
Producerin:
Julia Sturm
Redaktion:
Sabine Preuschhof (RBB),
Andrea Etspüler (SR)
Auftragssender:
ARD, RBB, SR
Drehorte: Schloss Friedrichsfelde und Zitadelle Spandau, Marmorpalais im Neuen Garten Potsdam, Park und Schloss Marquardt
Drehbeginn: 03.06.2014
Drehende:
24.06.2014
Erstausstrahlung:
25.12.2014 (ARD)
DVD-VÖ:
13.11.2014
Spieldauer:
60 Minuten
Autor:
Brüder Grimm
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Darsteller
König: Sebastian Bezzel
Ella:
Laura Maria Heid
Jasper:
Rafael Gareisen
Flora:
Alissa Wilms
Lukas:
Anton Rubtsov
Markus:
Maximilian Gehrlinger
Lisa:
Nicole Mercedes Müller
Benjamin:
Emil Reinke
Kanzler:
Tonio Arango
Schnellläufer:
Kevin Kuske
Wachi Waldi:
Rüdiger Kühmstedt
Fotos: RBB / Daniela Incoronato
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Autor Marcel Zischg

Marcel Zischg, geboren 1988 in Meran, aufgewachsen in Naturns im Vinschgau.
Nach dem Schulabschluss an der Handelsoberschule „Franz Kafka“ in Meran folgt das Studium der Germanistik in Innsbruck.
Unter dem Titel „Sehnsucht“ erschien im Jahr 2010 Zischgs Erzählung „Das Haus“ in der Studentenzeitschrift „Der Kaktus“ der Universität Innsbruck.
Im August 2012 schloss Zischg sein Bachelorstudium in Germanistik ab. Seit Oktober 2012 studiert er wieder Germanistik, diesmal als Masterstudium. Mitte 2013 wird Zischgs erster Erzählband „Familie am Bach“ im Provinz-Verlag in Südtirol erscheinen.

Wer das Märchen „Sechse kommen durch die ganze Welt“ kennt, der weiß, dass es eine gesellschaftspolitische Realität umkehrt: Der zuerst ausgebeutete und dann in die Not entlassene Soldat und seine aufgelesenen Kameraden ziehen den eigentlichen Verantwortlichen an der Misere des Kriegs, den König, zur Rechenschaft.
Uwe Janson löst sich in seiner Verfilmung allerdings gänzlich von dem Hintergrund einer Demobilisierung und Not von Soldatentruppen in der Nachkriegszeit, in dessen Kontext noch die DEFA-Version des Märchens von 1972 stand.
Jansons Ansatz ist thematisch ungebunden und steigt dadurch ins Archetypische – sein König Wilbur (Sebastian Bezzel) „spielt“ mit menschlichen Grundbedürfnissen, mit Gerechtigkeit und Liebe, spielt dabei im wahrsten Sinne des Wortes „unfair“– und diese Neuinterpretation überzeugt, obgleich die Dramaturgie erst nach einigen Anläufen in die Gänge kommt. Die Eingangsszene des Liebespaars Ella (Laura Maria Heid) und Jasper (Rafael Gareisen) wirkt zu klischeebeladen und ohne Tiefe. Sie überzeugt noch nicht. Erst im weiteren Verlauf des Films wächst die Handlung, gestalten sich Dialoge kreativer und mehrdeutiger, gewinnt der Film eine positive Form der Komplexität von Weltsicht. Das Leitmotiv des Films ist das Spiel – das Spiel als Gesellschaftsspiel, das unfaire Spiel, das Spiel mit den Menschen, der Liebe und dem Leben. Gekonnt illustrieren die Schauspieler in ihren spielerischen Kostümen diese Botschaft, vielleicht auch auf der Metaebene dessen, dass selbst der Film als Medium ein Spiel ist – ein Schauspiel?

Fazit: Das alte Märchen der Brüder Grimm als neues und sehenswertes „Spiel des Lebens“!

26.11.2014

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