Es war einmal ein Königreich mit einem wunderschönen Wald. In diesem Wald regierte heimlich ein kleiner böser Zwerg, der glaubte, dass alle Menschen habgierig und neidisch wären. Um sie sich untertan machen zu können, wollte er noch böser sein.
Eines Tages hatte der alte König eine Hirschjagd angesagt. Seine beiden Söhne ritten durch den Wald - aber immer wieder war ihnen das Wild entkommen. Prinz Engelbert wollte nicht aufgeben.
Er jagte immer tiefer in den Wald hinein. Plötzlich scheute sein Pferd und ein kleiner hässlicher Zwerg stand vor ihm und rief: "Halt! Hier beginnt mein Reich - Kehre um!" - "Dein Reich?" lachte der Königssohn, "das ist das Reich meines Vaters! - Geh mir aus dem Weg!" Der Zwerg machte eine beschwörende Bewegung und sogleich stürzte der Prinz vom Pferd. Da lachte der Zwerg höhnisch - und aus dem Prinzen wurde ein Bär.
Als er eines Tages zu den guten Zwergen gelangte, verraten sie ihm, das er den Zauber brechen kann, wenn er zwei Menschen findet, die gut sind. Und so machte der Bär sich auf die Suche, bis er an ein Häuschen mit zwei Rosenbäumchen kam.
Hier wohnten Schneeweisschen und Rosenrot mit der Mutter. Er wurde eingelassen und bekam zu essen. Als der böse Zwerg merkte, dass die Schwestern gut waren, schmiedete er einen teuflischen Plan: er lockte den Bären aus dem Haus, dann versuchte er ein Unglück vorzutäuschen, um so das Mitleid der Mädchen zu erregen - das versuchte er drei Mal, und jedesmal halfen ihm die Mädchen, ohne dafür sein Gold anzunehmen.
Da endlich verlor der Zwerg seine Macht. Der Bär verwandelte sich wieder in den Prinzen, der sich mit Schneeweisschen vermählte und sein Bruder nahm Rosenrot zur Frau. |