Die schöne Helene ist ihrer Stiefmutter untergeben. Diese schimpft ständig mit ihr, obwohl Helene alles tut, um ihre Zuneigung zu kriegen, und stellt ihr immer schwierigere Aufgaben. Schließlich bekommt Helene Hilfe von einer guten Fee und wird am Ende sogar von einem Prinzen geheiratet.
„Helene, die wahre Braut“ ist sowohl ein Märchen der Brüder Grimm als auch eines von Ludwig Bechstein, der es 1845 in sein Märchenbuch aufnahm. Die ARD hat das Märchen sehr originalgetreu umgesetzt, mit wenigen Unterschieden: Es gibt keine drei Ballnächte, in der sich der Prinz und Helene am Ende nochmals begegnen, und es wird genau erklärt, warum der Prinz Helene verlässt, als die Stiefmutter die Lüge erzählt, sie wäre erschlagen worden.
Dass aus dem Märchen eine gelungene Verfilmung geworden ist, ist der Story zu verdanken: Diese ist mit böser Stiefmutter und guter Stieftochter an dem typischen Märchenkollektiv angelehnt (Aschenputtel) und setzt dies mit Schauspielern wie Caroline Hellwig (Helene) und Tanja Schleiff (Gertrud) gekonnt um. Mit dem Zauber von Federn, Kleid und Schloss werden in der menschlichen Psyche die im Märchen innewohnenden Archetypen freigesetzt, man fühlt sich ganz ins Märchenreich hineinversetzt. Aber auch die Landschaftsbilder (unter der Linde, bei dem Schloss) beeindrucken und überhaupt nimmt jeder der Schauspieler seine Rolle ernst und wirkt dadurch authentisch. Insbesondere ist hervorzuheben, dass sich hier Helene und ihre Nebenbuhlerin Prinzessin Sophie nicht feindlich (wie so oft im Märchen) gegenüberstehen.
„Helene, die wahre Braut“ ist ein klug umgesetzter Märchenfilm für Klein und Groß.
22.01.2021
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