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Die Sterntaler (D 2011)

Die elfjährige Mina fasst sich ein Herz! Nur noch Kinder und sehr alte Menschen leben in ihrem Dorf, denn der hartherzige König hat alle Eltern verschleppt. Seit Jahren müssen sie Webdienste bei Hofe verrichten. Jetzt will Mina den König um Gnade bitten, denn das Dorf lebt in bitterer Armut.

Der Dorfälteste hat ihr das Letzte, was sie haben, anvertraut: zwei Silbertaler, um die Mütter und Väter auszulösen.

Auf dem Weg zum Schloss begegnet sie dem fliegenden Händler Caspar. Der hält einen winzigen Hund in einem viel zu kleinen Käfig gefangen. Aus Mitleid lässt Mina sich auf ein riskantes Würfelspiel ein: Hund oder Geld.
Doch Herr Flix, der Hund, hilft ihr aus der Klemme. Denn der kleine Schlawiner kann mit Kindern sprechen, die ein reines Herz haben. Fortan begleitet er Mina auf ihrer gefährlichen Reise und muss mit ansehen, wie das Mädchen alles verschenkt, was sie besitzt.

Einem unglücklichen Holzfäller gibt Mina das Lachen wieder, einem geheimnisvollen Holzfäller verhilft sie zu einer neuen Existenzgrundlage und einer Mutter, die ihr Kind verloren glaubt, gibt sie Hoffnung.

Dank ihres Gottvertrauens schafft es Mina schließlich, vor den gefürchteten König und die Königin zu treten. Der Herrscher erlaubt ihr, nach ihren Eltern zu suchen – allerdings nur bis Sonnenuntergang. Voller Eifer und Hoffnung macht sich das Mädchen auf. Sie findet zwar die Weber, doch nicht ihre Eltern. Verzweifelt verbringt Mina die Nacht in einem nahegelegenen Wald. Da beginnt ein Stern über ihr zu leuchten. Ein Wunder geschieht und Minas Traum kann Wirklichkeit werden.

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Filminformationen
Regie: Maria von Heland
Drehbuch: Rochus Hahn
Kamera:
Roman Osin
Ton:
Rainer Plabst
Schnitt:
Barbara von Weitershausen
Musik:
Youki Yamamoto
Maske:
Heiko Schmidt
Kostüme:
Andreas Janczyk
Szenenbild:
Stephanie Brenner
Baubühne:
Volker Ströbel
Oberbeleuchter:
Birger Müller
VFX:
Blacksail
SFX:
Wolfgang Jäger
Produktion:
Bavaria Filmverleih- und Produktion
Produzenten: Uschi Reich, Michael Hild
Redaktion: Margret Schepers (SWR)
Auftragssender: ARD, SWR

Drehorte: Basaltkeller in Mendig, Reichsburg Cochem, Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck,
Lava-Dome Vulkanmuseum Mendig

Drehbeginn: 24.01.2011
Drehende:
11.02.2011

Erstausstrahlung:
26.12.2011 (ARD)

DVD-VÖ:
17.11.2011

Spieldauer:
60 Minuten

Autor:
Brüder Grimm
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Festivals
31.07.2011
Fünf-Seen-Filmfestival
Uraufführung

15.10.2011
Buchmesse Frankfurt
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Nominierungen
Kinder-Emmy 2012
Kategorie "Kinder Fernsehfilm"
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Preisauszeichnungen
Chicago International Children's Film Festival 2011
Best of Fest Award

Bayerischer Fernsehpreis 2012
Regie, Maria von Heland
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Darsteller
Mina: Meira Durand
Königin:
Juliane Köhler
König:
Thomas Loibl
Caspar:
Rufus Beck
Grobian:
Axel Prahl
Marianne:
Gruschenka Stevens (Grace Simon)
Fährmann:
Eisi Gulp
Reiter des Königs: Michael Ihnow
Dorfältester: Klaus Münster
Müller:
Nic Romm
Mädchen im Wald:
Sara von Heland
Johannes: Paul Alhäuser
Anton: Lorenz Willkomm
Minas Vater: Patrick Hellenbrand
Minas Mutter: Judith Durand
Wäscherin: Edda Köchl
Grobians Sohn: Caspar Léon Girod
Torwächter: Marcus Gawliczek
Schreiber des Königs: Wolfgang Czeczor
Bittsteller beim König: Gerold Ströher
Aufseher Weberkeller: Thorsten-Kai Botenbender

Sprecher Herr Flix: Bene Gutjan
Fotos: SWR / Markus Fenchel
Um eine größere Darstellung der Fotos zu erzielen,
bitte einfach auf die kleinen Fotos links klicken.
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DVD-Box
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 Trailer
   
 

Autor Marcel Zischg

Marcel Zischg, geboren 1988 in Meran, aufgewachsen in Naturns im Vinschgau.
Nach dem Schulabschluss an der Handelsoberschule „Franz Kafka“ in Meran folgt das Studium der Germanistik in Innsbruck.
Unter dem Titel „Sehnsucht“ erschien im Jahr 2010 Zischgs Erzählung „Das Haus“ in der Studentenzeitschrift „Der Kaktus“ der Universität Innsbruck.
Im August 2012 schloss Zischg sein Bachelorstudium in Germanistik ab. Seit Oktober 2012 studiert er wieder Germanistik, diesmal als Masterstudium. Mitte 2013 wird Zischgs erster Erzählband „Familie am Bach“ im Provinz-Verlag in Südtirol erscheinen.

Der Film überzeugt vor allem in seiner Dramaturgie. Für so ein kurzes Märchen als Textvorlage ist eine zusätzliche Handlungsebene unumgänglich. Der Kontext, in dem die Geschichte im Film gestellt wurde, gab dabei die Atmosphäre der Textvorlage gut zum Ausdruck: Armut, Kluft zwischen Arm und Reich, die Typisierung zwischen Gut und Böse, der Gedanke „Geld verdirbt den Charakter“. Hier kristallisiert sich vor allem auch die menschliche Ebene heraus und die Frage, was im Leben welchen Wert hat.

Mina ist eine Figur, die sich ein Herz nimmt, um für ihre LeidensgenossInnen, die verlassenen Kinder, einzutreten. Die Thematik der verlassenen Kinder kommt überall zum Ausdruck, die Wichtigkeit der Eltern-Kind-Liebe ist pädagogisch wertvoll umgesetzt. Mina verkörpert das Idealbild des großherzigen, schönen Mädchens, der großen Liebe der Kinder zu ihren Eltern, aber auch zu den Menschen insgesamt. Meira Durand, die Mina spielt, bezaubert den Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre liebevolle Art der Darstellung zieht den Zuschauer besonders an.

Der Film setzt viele Motive aus der Textvorlage um, zum einen vorlagengetreu: das Mädchen schenkt ihr Brot einem armen Mann, der damit seine Familie ernährt. Auch schenkt es seinen Mantel einem frierenden Mädchen. Dazu werden auch neue Motive umgesetzt, die ebenso großherzigen Charakter aufweisen: So schenkt Mina ihre Puppe einem Jungen, der nicht mehr lachen kann. Dadurch kommt eben der Umstand, dass es nicht nur körperliche Leiden sind, die das arme Volk plagen, sondern auch emotionale, zum Ausdruck. Zudem wird auch die Frage deutlich, wie Menschen mit einer solchen Extremsituation überhaupt umgehen. Der Film geht also einen Schritt weiter in die Tiefe als der Text.

Ein weiteres wichtiges Motiv ist die Kälte. Dass der Film im Winter spielt, verstärkt die Atmosphäre, da die Menschen emotional und physisch unter Kälte leiden. Die Kälte gipfelt schließlich in der gefühllosen Machthaltung des Königs, weil dieser ja die Macht hat, über das Wohl seines Volkes zu bestimmen.

Die Filmmusik hat mich ergriffen, da sie die traurige Grundstimmung verstärkt. Aber gleichzeitig hat sie auch etwas Warmes, Leises und Angenehmes. Der Schluss ist wirkungsvoll, da Mina zuerst vom Goldregen beschenkt wird und danach die Wiedersehensszene mit den Eltern einsetzt. Erst dann folgt die Rückblende, wie Mina das Geld ins Schloss bringt und der Ausgang mit dem habgierigen König. Dadurch dass diese beiden Sequenzen hintereinander laufen, verdeutlicht dies wieder den allgemeinverbreiteten Gegensatz zwischen Gut und Böse im Märchen, eine Botschaft, die schlussendlich die Märchenhaftigkeit des Films wunderbar abrundet.


Gesamtbewertung: Sehr gut (1)

10.01.2013

Bewertungsraster: 1: Sehr gut 2: Gut 3: Zufriedenstellend 4: Genügend 5: Mangelhaft

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