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Die Galosches des Glücks (BRD/CSSR/A 1986)
(Galoše šťastia, Přezůvky štěstí)

Die Glücksfee hat Geburtstag. Zusammen mit der Sorgenfee und der jungen Fee Mina kommt sie auf die Erde, um die Menschen mit einem Paar "Galoschen des Glücks" zu beschenken.

Wer die anzieht, dem soll jeder Wunsch erfüllt werden. Doch der alte Herr Geheimrat, ein Laternenanzünder und ein Assistent der Universität, die die Galoschen nacheinander überstreifen, stellen schnell fest, dass ihre Wünsche gar nicht so wünschenswert sind.

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Filminformationen
Regie: Juraj Herz
Drehbuch: Alex Koenigsmark
Kamera:
Jozef Simoncic
Schnitt:
Jaromír Janácek
Musik:
Michael Kocáb, Joseph Strauß, Carl Maria von Weber
Produktion:
OMINA Film, Slovenská Filmová Tvorba,
MR-Film GmbH
Produktionsleitung: Viliam Richter, Jussuf Koschier
Herstellungsleitung: Paul Altmayer
Redaktion: Hans-Dieter Radke

Drehorte: Umgebung von Bratislava

Erstausstrahlung:
05.10.1986 (ZDF)

Spieldauer:
93 Minuten

Autor:
Hans Christian Andersen
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Darsteller
Glücksfee / Sorgenfee: Jana Brejchova
Mina / Lernfee: Tereza Pokorna
Schulrat: Jose Luis Lopez Vasquez
Assistent: Towje Kleiner
Student: Marek Brodsky
Kapitän: Miroslav Donutil
Junger Leutnant: Jan Hrusínsky
Schreiber: Vladimir Jarovský
Major: Andy Hryc
Kutscher: Vlado Müller
Professor: Jirí Pleskot
Professor: Borik Procházka
Senator: Dušan Blaškovič
Thea: Valéria Keleczényiová
Theas Mutter: Zora Kolinska
Afrikanischer Diplomat: Adolphos Sowah
Laternenanzünder: Julius Vašek
Laternenanzünder: Karol Čálik
Lehrerin: Elena Petrovická
Altes Fräulein: Růžena Rudnická
Fotos: ZDF, Taurus-Film
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 Erschienen auf VHS
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VHS
VHS
 
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Einzel DVD
DVD-Box
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Autor Marcel Zischg

Marcel Zischg, geboren 1988 in Meran, aufgewachsen in Naturns im Vinschgau.
Nach dem Schulabschluss an der Handelsoberschule „Franz Kafka“ in Meran folgt das Studium der Germanistik in Innsbruck.
Unter dem Titel „Sehnsucht“ erschien im Jahr 2010 Zischgs Erzählung „Das Haus“ in der Studentenzeitschrift „Der Kaktus“ der Universität Innsbruck.
Im August 2012 schloss Zischg sein Bachelorstudium in Germanistik ab. Seit Oktober 2012 studiert er wieder Germanistik, diesmal als Masterstudium. Mitte 2013 wird Zischgs erster Erzählband „Familie am Bach“ im Provinz-Verlag in Südtirol erscheinen.

Im Episodenmärchen „Die Galoschen des Glücks“ von Hans Christian Andersen geht die Sorgenfee davon aus, dass der Mensch nicht zum Glücklich-Sein geschaffen ist, während die Glücksfee durch Zaubergaloschen Versuchungen anstellt, die Menschen glücklich zu machen – im Glauben, dass der Mensch dazu fähig ist, glücklich zu werden.
1986 wurde das Märchen sehr anspruchsvoll verfilmt: In einer einzigen Ballnacht tragen die unterschiedlichsten Menschen die Zaubergaloschen und stellen mit ihren Wünschen die Komplexität der menschlichen Psyche dar: Ein Schulrat wünscht sich in die Zeit Karls des IV zurück und wird zum Opfer unvorhergesehener Missverständnisse durch seine anachronistische Verhaltensweise, während ein Laternenanzünder zum Leutnant wird und sich nach diesem ‚Alptraum‘ sogar nichts sehnlicher wünscht, als tot zu sein. Fast schon findet man sich in den Wünschen wie in Träumen wieder, die in der nicht-märchenhaften Realität surreal und widersprüchlich anmuten. In dieser Darstellungsweise schafft es der Film, eine eindrucksvolle Atmosphäre aufzubauen. Auch die Filmdialoge sind hervorzuheben, da sie viel Raum für eigene Interpretationen schaffen:
„Es ist müßig, darüber zu streiten, die schönste und beste Zeit war die Zeit Karls des IV.“
„Aber gestatten Sie, da waren wir ja noch gar nicht auf der Welt.“
„Vielleicht eben deswegen.“
Durch diese Komplexität ist der Film jedoch weniger für Kinder geeignet, da er meines Erachtens tiefergehende Denkprozesse erfordert, die in einem solchen Reifegrad wohl nur Erwachsenen abzuverlangen sind. Mehr oder weniger hält sich der Film auch an die Textvorlage, jedoch ist die Geschichte des jungen Studenten, wenn er gern in einer Märchenwelt leben würde, eine innovative Eigenumsetzung, und immer wieder tauchen somit Verweise auf weitere Andersen-Märchen auf: So muss der Student drei Rätsel erraten, um eine verwünschte Prinzessin zu bekommen, was einen schönen Bezug zu Andersens Märchen „Der Reisekamerad“ herstellt, in dem alle Prinzen, die die Rätsel nicht erraten, zu Stein verwandelt werden. Im Ballsaal des Märchenschlosses erblicken wir ein kleines Mädchen mit Schwefelhölzern oder einen ‚standhaften Soldaten‘.
Sehr eindrucksvoll mutet auch das Ende des Films an, das eine durchaus tröstende Botschaft vertritt, die ich natürlich noch nicht verraten möchte.


18.11.2018

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