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Die Gänseprinzessin (D 2022)

Prinzessin Polly hat es nicht leicht. Das Königreich befindet sich in einem Ausnahmezustand: Seit Pollys Bruder vor Jahren verschwand, herrscht Trauer. Der König erträgt kein Lachen. Doch ausgerechnet Prinzessin Polly fällt das besonders schwer, sie liebt es, Witze zu machen und andere Menschen aufzumuntern.
Als Polly bei der Trauerfeier zum Gedenken an den Prinzen ihren Nebenmann zum Lachen bringt, breitet sich dieses Lachen wie eine Lawine unter den Umstehenden aus. Es kommt zum Streit - Polly geht.
Zeitgleich überquert der Abenteurer Leif die Landesgrenze. Möglichst schnell will er durch dieses trauernde Land reiten, muss dann allerdings den Widerstandskämpfer Hagen retten, der vor seinen Augen abgeführt werden soll. Den Wachen des Königs können die beiden nur mithilfe einer magischen Alten entkommen.
"Jeder muss seine Last auf den Rücken nehmen!" ist die Maxime dieser geheimnisvollen Frau, bei der auch Polly bereits Unterschlupf finden konnte. Sie fordert die jungen Menschen um sich heraus und öffnet ihnen neue Horizonte. Schaffen sie es gemeinsam, die Zukunft des Landes umzugestalten und es von der Last der Trauer zu befreien?

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Ein Märchen über ein Land in schwierigen Zeiten und die Kraft des Lachens, aber auch über Widerstand, Trauer, den Austausch zwischen Generationen und das Heranwachsen. Ein Märchen wie gemacht für das Jahr 2022.
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Filminformationen
Regie: Frank Stoye
Drehbuch: Katrin Milhahn, Antonia Rothe-Liermann
Kamera:
Marc Kubik
Schnitt:
 
Sandra Kocanek
Musik:
 
Mathias Rehfeldt
Oberbeleuchter:
 Klaus Bieling
Kostüm:
 Laura Yasemin Schäffler
Maske: Heidi Wick, Lydia Geißler
Szenenbild:
 Oliver Munck
Casting:
 Marion Haack
Komparsen / Kleindarsteller-Casting:
Sarah Weiß
Produktion:
Kurhaus Production
Produktionsleitung: Marcus Boehnke
Produzentin: Christoph Holthof, Daniel Reich
Producerin:
Luna Selle
Redaktion:
Stefanie von Ehrenstein (SWR), Lene Neckel (SWR)
Auftragssender:
ARD, SWR

Drehorte:
Schloss Wernigerode, Goslar,
Wald bei Ilsenburg im Harz, Steinberg-Alm,
Gustav-Adolf-Stabkirche (Goslar)

Drehbeginn: 09.06.2022
Drehende: 29.06.2022

Erstausstrahlung: 25.12.2022 (ARD)

DVD-VÖ:
16.12.2022

Spieldauer:
60 Minuten

Autor:
Brüder Grimm
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Festivals
15.10.2022
27. Internationales Filmfestival Schlingel
Welturaufführung

16.10.2022
2. Filmtage Oberschwaben
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Darsteller
Prinzessin Polly: Mina Christ
Geheimnisvolle Frau im Wald:
Leslie Malton
Königin Kunigunde:
Regula Grauwiller
König Klaus:
Johann von Bülow
Leif / Prinz Nepomuk:
Jascha Baum
Hagen:
Zoran Pingel
Zofe Leonore: Julia Buchmann
Zofe Lisbeth: Isabella Victoria Ginocchio
Wachsoldat Wolf: Mo Ahmadi
Palastwache Rolf:
Andreas Dobberkau
Fürst Frederik:
Henning Hartmann
Hauptmann der Wachen:
Marius Marx
Übersetzer:
Frank Richartz
Wirtsfrau:
Anna Jung
Anführer der Soldaten:
Martin Laue
Bäuerin:
Ruzica Hajdari
Hofmusikant: Mathias Rehfeldt
Abenteurer am Lagerfeuer: Frank Stoye
Fotos: DasErste/SWR/Kurhaus Productions/Alina Hartwig
Um eine größere Darstellung der Fotos zu erzielen, bitte einfach auf die kleinen Fotos links klicken.
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 Erschienen auf DVD
Einzel-DVD
 
 Plakate
 "MDR Sachsen-Anhalt" (26.06.2022)
 Interview mit Luna Selle
 Interview mit Regula Grauwiller
 
 
 
 
 
 

Autor Marcel Zischg

Marcel Zischg, geboren 1988 in Meran, aufgewachsen in Naturns im Vinschgau.
Nach dem Schulabschluss an der Handelsoberschule „Franz Kafka“ in Meran folgt das Studium der Germanistik in Innsbruck.
Unter dem Titel „Sehnsucht“ erschien im Jahr 2010 Zischgs Erzählung „Das Haus“ in der Studentenzeitschrift „Der Kaktus“ der Universität Innsbruck.
Im August 2012 schloss Zischg sein Bachelorstudium in Germanistik ab. Seit Oktober 2012 studiert er wieder Germanistik, diesmal als Masterstudium. Mitte 2013 wird Zischgs erster Erzählband „Familie am Bach“ im Provinz-Verlag in Südtirol erscheinen.

Der Film nimmt Bezug auf das Grimmsche Märchen „Die Gänsehirtin am Brunnen“. Jedoch werden viele Motive aus der Vorlage neu interpretiert. Das Salz, welches im Originalmärchen im Zentrum steht, findet im Film keine Erwähnung. Den Filmemachern ging es darum, eine Neuinterpretation mit einem zeitgenössischeren Thema zu entwickeln. Dieses zentrale Thema ist das verbotene Lachen: In Prinzessin Pollys (Mina Christ) Königreich verbietet deren Vater, der König, allen im Volk das Lachen, weil Pollys Bruder vor Jahren verschwunden ist und der König sich nach wie vor in tiefer Trauer befindet. Diese Trauer stürzt schließlich auch das Volk in große Not.

Schlussendlich ergreift Polly vor ihrem Vater die Flucht und lebt bei Gänsen und einer geheimnisvollen weisen Frau im Wald. Dort findet sie auch ihren Bruder wieder und gemeinsam schaffen die beiden jungen Leute es, zum Schloss zurückzufinden, um die Zustände im Reich wieder zu verbessern. Der Bruder ist jedoch verschwunden, weil er kein Herrscher werden wollte. Vor Freude über die Rückkehr seiner Kinder wird der König von seiner Trauer erlöst und erhebt nun Polly zur Königin – bis hierher ist der Film spannend und schlüssig.

Etwas verwirrend ist hingegen das Ende des Films. Prinzessin Polly tanzt nach ihrer Ernennung zur Königin fünf Minuten lang wie betrunken auf dem Tisch, und der König stellt sich auch nicht seinem Volk, um sich für sein Verhalten zu entschuldigen. Überhaupt wirkt das Volk sehr passiv und wenig präsent im Film. Merkwürdig ist auch, dass der Prinz am Ende wieder verschwindet, um weiter durch die Welt zu ziehen, ohne sich vorher wenigstens von seinen Eltern zu verabschieden und Polly dies einfach zulässt. Schließlich sind die Eltern aufgrund seines letzten Verschwindens in eine tiefe Krise gestürzt.

Ein sehr schönes Motiv des Films ist allerdings die Verwandlung der Kinder des Volkes in Gänse.

„Die Gänseprinzessin“ ist eine erfrischende Neuinterpretation des Grimmschen Klassikers, die zu unterhalten vermag.


27.12.2022

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