Seit langer Zeit herrscht in einem Dorf im Norden Deutschlands eine anhaltende Dürre und es regnet nicht mehr. Der reiche Wiesenbauer (Axel Prahl), der den einzigen Brunnen in der Gegend besitzt, in dem sich noch Wasser befindet, nutzt diese Situation zu seinem Vorteil: Fortan strömen die anderen Bauern zu ihm und zahlen ihm für seine Wasservorräte stolze Preise. Bäuerin Stines (Gabriela Maria Schmeide) Felder liegen ebenso brach. Ihren Sohn Andrees (Rafael Gareisen) hat sich in die Tochter Maren (Janina Fautz) des reichen Wiesenbauern verliebt. Gemeinsam mit ihm begibt sie sich auf die Suche nach der Regentrude (Ina Weisse), die den Regen bringt, um die Menschen ihres Dorfes von der Dürre zu befreien.
Das Märchen von Theodor Storm ist ein Plädoyer für eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Natur und gegen wirtschaftliche Skrupellosigkeit. Dies schafft der Film durch überzeugende Hauptdarsteller gekonnt in Szene zu setzen – hervorzuheben ist auch das immer wieder drastische Eingreifen des Feuermanns (Jörn Knebel), der damit ebenso eine beachtliche schauspielerische Leistung erbringt. Auch poetische Verweise zu Storms Originalmärchen sind im Film erfreulicherweise vorhanden, z.B. im Spruch zur Erweckung der Regentrude, der immer wieder gesungen und vorgesagt wird, um ihn nicht zu vergessen. Auch mutet Marens Reise zur Regentrude mit all den Hindernissen, die ihr der Feuermann stellt, durchaus spannend an. Eine klare Hervorhebung des Weiblichen ist Bestandteil dieses Märchens, sind doch die Figuren Stine, Maren und Regentrude in ihrer Naturgläubigkeit durchwegs positiv behaftet. Sie besiegen am Ende die dem Männlichen zugewiesenen negativen Prinzipien wie Aggression, Zerstörung und wirtschaftliche Skrupellosigkeit. Diesen Glauben an die Macht der Liebe zwischen den Menschen und der Natur vermag der Film mit der durch eine starke Heldin stetig aufrecht erhaltenen Hoffnung auf Harmonisierung und Frieden aufrecht zu erhalten.
Damit ist „Das Märchen von der Regentrude“ eine moderne, ernst zu nehmende Neuverfilmung eines alten Märchens, das sich mit viel Zuneigung und Leidenschaft der Abhängigkeit des Menschen zur Natur zuwendet.
28.12.2018
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