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Fabulix: Facettenreicher Tag des besonderen Films
31. August 2019

Karin Ugowski zu Gast bei „Frau Holle“

Schauspieler und Regisseure hautnah erleben und Schätze der Märchenfilmwelt entdecken: Diese Chance bot sich u. a. am 31. August zum 2. Internationalen Märchenfilm-Festival fabulix® in Annaberg-Buchholz. Zum Tag des besonderen Films präsentierte Karin Ugowski, die fabulix®-Ehrenpräsidentin, im Festivalgelände ihre Märchenfilme, die sie als Goldmarie in „Frau Holle“, als Prinzessin Roswitha in „König Drosselbart“ sowie als traurige Prinzessin in „Die goldene Gans“ weithin bekannt machten.
Ab 10.00 Uhr lief auf der Altstadtterrasse der Film „Frau Holle“. Danach lud sie die zahlreichen Besucher zum Gespräch und zu einer Fragerunde ein. Spannend war dabei, von ihr zu erfahren, dass „Frau Holle“ 1963 eine der modernsten und ersten Farbfilmproduktionen der DDR war. Erstmals wurde auch mit einer Blue Box gearbeitet und in Breitwand gedreht. Stilistisch sei der Film sehr minimalistisch, ähnlich einem Klappbuch für Kinder gestaltet worden, um den Zuschauern viel Raum für die eigene Fantasie zu lassen.
Das Schwierigste sei nicht nur in diesem Film gewesen, gute und pädagogisch wertvolle Botschaften nicht langweilig rüberzubringen. „Frau Holle“ war, noch vor Beendigung ihres Schauspielstudiums, mit 19 Jahren ihr Debütfilm. Danach war Karin Ugowski an über 150 Filmen und 80 Theaterproduktionen beteiligt und 41 Jahre Mitglied der Berliner Volksbühne. Auf der Theaterbühne stand sie u.a. mit Armin Mueller-Stahl, Henry Hübchen und Leander Haußmann.

Einziges Märchen des Schriftstellers Hans Fallada


Die einzige Verfilmung, die auf einem Märchen des Schriftstellers Hans Fallada beruht, war im geschichtsträchtigen Alten Stadtbad zu sehen, die „Die Geschichte vom goldenen Taler“. Der Film, der 1985 Premiere hatte, wurde im DEFA-Studio Babelsberg und in Brandenburg gedreht. In poetischen Bildern erzählt der Film, der in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts spielt, fast philosophisch vom unsinnigen Streben nach Geld, aber auch von der großen Liebe zwischen zwei Menschen. Botschaften wie „Der Mensch kann nur eines haben, den goldenen Taler oder die Liebe“ oder der Blick in die zum Teil dekadente Welt der Schönen und Reichen zeigen im Streifen erschreckend aktuell, wie sich Menschen vor dem Geld verneigen.
Erzählt wird die Geschichte des Mädchens Anna Barbara, das auf der Suche nach dem goldenen Taler in die unterirdische Wohnung des Hans Geiz gerät und dort drei Jahre für den Taler arbeiten soll. Dort verliebt sie sich in das winzige Putzmännchen Martin, einen verkleinerten Jungen. Als sie mit ihm das letzte Stückchen Brot teilt, findet sie den goldenen Taler. Martin wächst nach einem Kuss wieder auf seine ursprüngliche Größe und verlässt mit Anna Barbara die unterirdische Welt. Oben angekommen, verlieren sie an einem Bahnübergang den Taler, merken es jedoch nicht einmal. …  

Regisseur Bodo Fürneisen, der heute u.a. für die ARD-Märchenfilmreihe „Sechs auf einen Streich“ tätig ist, gab nach der Vorführung ebenso wie Uwe Fleischer, der für die Spezialeffekte verantwortlich war, Einblicke in die Entstehung des Films. Fürneisen berichtete, dass der Film mit einem Budget von 4 Millionen Mark eine der teuersten Produktionen der DDR war. In sechs Hallen hätte man Kulissen dafür in Babelsberg aufgebaut. Uwe Fleischer zeigte am konkreten Beispiel, wie im vordigitalen Zeitalter Menschen optisch mit Hilfe der Spiegeltechnik verkleinert wurden. Weitere Tricks im Film waren z. B. Licht- und Feuereffekte, Silhouetten und die Animation des „goldenen Talers“. Heute ist Uwe Fleischer u. a. am Filmgymnasium Babelsberg tätig und gibt sein Wissen und seine Erfahrungen an die junge Generation weiter.

Märchenaufzug und Prämierung des Siegerfilms am 1. September

Am Abschlusssonntag von fabulix® erwarten die Besucher am 1. September 2019 weitere Highlights: Ab 14.00 Uhr startet der große, farbenfrohe Märchenaufzug an der Annenkirche. Auf seinem Weg bis zum Annaberger Markt bietet er wunderbare Fotomotive. Dort wird zum Abschluss des Festivals der Wettbewerbssieger von fabulix® bekannt gegeben. Die Publikumsjury wählt diesen aus insgesamt 22 Märchenfilmen aus, die zwischen 2010 und 2019 gedreht wurden. Mit der Vorführung des Siegerfilms verabschiedet sich der Zauber von fabulix® aus Annaberg-Buchholz.

Maßgeblich unterstützt wird fabulix® u.a. vom Kulturraum Erzgebirge/Mittelsachsen, vom Kinderfilm-Festival „Schlingel“ und von den Stadtwerken Annaberg-Buchholz.

Nähere Informationen unter: www.fabulix.de

Quelle: Fabulix
Fotos: Stadt Annaberg-Buchholz, Matthias Förster

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