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"Der kleine Prinz" des DDR-Fernsehens kehrt zurück
30. August 2017

Konrad Wolfs Film erscheint am 27. Oktober 2017 auf DVD und Blu-ray

Haben Sie damals in der DDR zufällig den "kleinen Prinzen" gesehen? Dann gehören Sie zu den wenigen Glücklichen. Denn Konrad Wolfs Film in Star-Besetzung wurde im Zweiten Programm des DDR-Fernsehens versendet. Nach 50 Jahren im Archiv taucht er jetzt wieder auf!

"Der kleine Prinz" kehrt zurück: Rund 50 Jahre nach seinem Verschwinden im DDR-Archiv wird das "moderne Märchen", das DEFA-Regisseur Konrad Wolf einst mit Star-Besetzung im Auftrag des DDR-Fernsehens drehte, wieder erscheinen. Wie das Deutsche Rundfunkarchiv MDR KULTUR am Freitag mitteilte, soll die DVD und Blu-ray in der Reihe DDR-TV-Archiv am 27. Oktober 2017 erscheinen.

Im Zweiten Programm versendet und dann in der Ablage verschollen

Mit großem Aufwand und in Farbe verfilmte Regisseur Konrad Wolf das Buch von Antoine de Saint-Exupéry mit seiner damaligen Frau Christel Bodenstein in der Hauptrolle und der Crème de la Crème der DDR-Schauspieler an ihrer Seite. So war Eberhard Esche der Pilot, Inge Keller zischelte als Schlange und Wolfgang Heinz mimte den König.

Als erster Farbfilm überhaupt sollte der Streifen im DDR-Fernsehen laufen. Weder Kosten noch Mühe wurden für die Produktion, die einige Klippen zu überwinden hatte, gescheut. Doch leider versäumten es die Verantwortlichen, die Rechte mit Saint-Exupérys Verlag, Editions Gallimard, in Frankreich zu klären. So wurde "Der kleine Prinz" nur einmal, ohne besondere Ankündigung im Mai 1972 im Zweiten Programm des DDR-Fernsehen versendet, danach verschwand der Film im Archiv.

Zu Verschwinden und Wiederkehr des "Kleinen Prinzen"

Zur Premiere des DDR-Farbfernsehens sollte Konrad Wolfs Verfilmung des "Kleinen Prinzen" laufen. Der Zeitpunkt war zu Beginn der Planungen für den Film 1965 noch unklar. Das Szenarium zum Film schrieb der bulgarische Drehbuchautor Angel Wagenstein nach der literarischen Vorlage von Antoine de Saint-Exupéry "Le Petit Prince". Nur wurden die Rechte für das Projekt nicht beim französischen Verlag Editions Gallimard eingeholt.

So kam es, dass die aufwändige Produktion der DEFA im Auftrag des DDR-Fernsehens einmalig und ohne Vorankündigung am 21. Mai 1972 um 20 Uhr im Zweiten Programm des DDR-Fernsehens versendet wurde: "Die Ausstrahlung blieb zwar ohne rechtliche Folgen, doch das Risiko, juristisch belangt zu werden, wurde vom DFF nie wieder eingegangen", heißt es dazu beim Deutschen Rundfunkarchiv.

Und: "Seit dem 1. Januar 2015 ist die 70-jährige Schutzfrist des Urheberrechts für das Werk von Antoine de Saint-Exupéry abgelaufen, denn dieser starb im Jahr 1944. Der Film kann nunmehr zur Nutzung frei gegeben werden und muss nicht länger sein reines Archivdasein fristen."

Fotos: Deutsches Rundfunkarchiv

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