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Drei Haselnüsse für Aschenbrödel kommt wieder nach Moritzburg
14. November 2017

In den Räumen des barocken Jagdschlosses von August dem Starken arrangieren die Mitarbeiter Roben auf Figurinen und Ständern. In diesen Kleidern hatte Aschenbrödel im deutsch-tschechischen Kultfilm dank dreier Haselnüsse ihren Prinzen bezaubert. Das berühmte Ballkleid ist in einer Vitrine sicher verwahrt. In einer originalgetreuen Kopie tanzt eine lebensgroße Puppenprinzessin mit ihrem Puppenprinzen Menuett.

Zwei Nikoläuse für Aschenbrödel

"Für die interaktive Installation von damals haben wir keinen Platz mehr", sagt die Kuratorin Margitta Hensel. Dafür sind die Täubchen dabei, die dem Mädchen in dem Märchen helfen, "die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen" zu sortieren. Sie sitzen in der nachgebauten Küche auf dem Boden. Und Eule Rosalie hat es sich in der Box von Nikolaus, Aschenbrödels Pferd, gemütlich gemacht. "Alle Kinder lieben es", weiß Hensel.

Ein brandneuer Film erzählt jetzt die Geschichte des Schimmels, der in dem Märchen "Nikolaus" war. "Kalif war ein damals schon altes Zirkuspferd, das nach den Dreharbeiten in einer Sportgemeinschaft in Potsdam-Babelsberg lebte", verrät Hensel. Recherchiert hat das Pferdepfleger Christoph Müller, der nach eigenen Angaben als Kind auf Aschenbrödels Ross gesessen hat. Die Rolle des "Nikolaus" teilte sich der Schimmel übrigens mit einem tschechischen Wallach, der bei den Dreharbeiten im Nachbarland zum Einsatz kam.

Abtauchen auf 450 Quadratmetern

Schloss Moritzburg ist einer von vier Originalschauplätzen, an dem die deutsch-tschechische Koproduktion im Jahr 1973 entstand. Auf der Außentreppe an der Ostseite stecken Fans von 3HfA, wie sie den Film nennen, ihren rechten Fuß in den Messingschuh, der an die Schlüsselszene erinnert. In der Ausstellung kann eine Nachbildung des Schuhs betrachtet werden, den Hauptdarstellerin Libuše Šafránková als Aschenbrödel auf der Flucht aus dem Ballsaal verlor. "Das Original gehört den Prager Barrandov-Studios", erklärt Hensel.

Dafür zeigen die Moritzburger sechs Originalkostüme, auch das prominente Aschenbrödel-Hochzeitskleid. Auf rund 450 Quadratmetern Ausstellungsfläche können Besucher bis Mitte Februar in die Szenen eintauchen, die alljährlich zu Weihnachten über den Fernsehbildschirm flimmern. Der Rundgang führt von der Küche der Stiefmutter durch Nikolaus' Stall bis zum Ballsaal.

Viele Zusatzveranstaltungen

Fotos, Filme und Videos gehen dazu auf Geschichte, Dreharbeiten, Darsteller und Aschenbrödel-Varianten ein. Rund um die Ausstellung gibt es eine Reihe an zusätzlichen Veranstaltungen. "Eine Sängerin erzählt die nordische Geschichte von Tuli und den drei Eisblumen", nennt Hensel ein Beispiel.

Auch können Kinder und Erwachsene selbst in eine Rolle schlüpfen, dank der nachgeschneiderten Schattenkostüme. Dabei handelt es sich um Teilroben, die hinten zugebunden werden. "Die sind immer der Renner." Die Veranstaltungen, in denen das Märchen nachgespielt werden kann, sind allerdings fast ausgebucht. Auch das Interesse an dem Film selbst, der in einem kleinen Kino läuft, sei groß. "Da stimmt eben alles: tolle Musik, die Bilder, der Humor, niemand ist nur böse, es ist mit Witz und Liebe voll, das ist das, was wir brauchen", erklärt Angelika Graf von der Museumsdirektion die Faszination. "Und eine freche Prinzessin spricht auch die junge Generation an."

Eine ganze Gemeinde profitiert

Die Schau, die im vergangenen Jahr rund 150.000 Besucher zählte, ist für den Ort vor den Toren der Landeshauptstadt das Zugpferd im Winter. "Aschenbrödel gehört zu Moritzburg wie Landgestüt oder Schloss", sagt Bürgermeister Jörg Hänisch. Gastronomen, Kutscher und Übernachtungsbetriebe profitierten in der kalten Jahreszeit. "Es ist ein Aushängeschild."

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Quelle: MDR
Fotos: dpa

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